Mein Herz fühlte sich an, als würde es jeden Moment aus mir
heraus hüpfen und meine Knie zitterten als würde ich 20 Meter über dem Abgrund
über ein Seil balancieren. Genauso kann man den Moment beschreiben als ich aus
dem Flugzeug lief. Noch war ich in meinem Jogginganzug, weshalb mein erster Weg
zur Toilette führte. Dort habe ich mich in mein schönes neues Kleid aus Las
Vegas gesteckt und mich noch ein wenig aufgefrischt. Ganz ungeschminkt wollte
ich mich nun auch nicht präsentieren. Von dort spazierte ich mit nervösen
Schritten zum Baggage claim um mein Gepäck abzuholen. Doch als ich dort ankam,
war schon alles leer. Ich wartete noch fünf Minuten, aber als das Band immer
noch leer an mir vorbei rollte, lief ich zur Info um zu fragen, wo meine Koffer
abgeblieben sind. Verloren waren sie zum Glück nicht. Die lieben Herren an der
Info erklärten mir, dass sich mein Gebäck am Baggage claim für den Zug befinden
würde. Also ging ich die letzten Schritte bis ich endlich an der entscheidenden
Kurve stand. Doch ganz so schnell sollte ich nicht heraus kommen. Ein Mann vom
Zoll hielt mich an um meine Taschen zu kontrollieren. In diesem Moment war ich
heil froh, dass ich meine Beiden Koffer nicht mit mir hatte. Ich erklärte dem
lieben jungen Mann, dass ich gerade ein Jahr in den USA verbracht habe und
meine Taschen deswegen voll mit Klamotten waren. Dann war es endlich so weit!
Ich kam um die Kurve und konnte mein Glück kaum fassen! Ich konnte endlich
meine Eltern wieder in den Arm nehmen. Sogar Simon war dabei. Ich war soooooo
glücklich. Diesmal wusste ich, dass es ein Hallo für immer ist, und nicht nur
für ein paar Tage oder Wochen. Mein Dad hielt ein riesiges Schild hoch, dass
mich Willkommen heißen sollte. 374 Tage in den USA. Was für eine lange Zeit
wenn man sich das so durch den Kopf gehen lässt. Natürlich durfte auch der
wunderschöne Blumenstrauß von meiner Mum nicht fehlen. Nachdem wir uns wieder
beruhigt hatten konnten wir uns auf den Weg zu meinen geliebten Koffern machen.
Ohne irgendwelche Probleme konnte ich sie mitnehmen. Dann ging es auf zum Auto.
Eines ist mir sofort aufgefallen. Hier ist alles viel viel kleiner. Und
Einbahnstraße hört sich einfach scheiße an! Vieles, an das ich mich noch
gewöhnen musste. Da ich alle meine Hygieneartikel in Fairfield gelassen hatte,
mussten wir erst einmal anhalten um mir Zahnbürste und Zahnpasta zu besorgen. Dann
ging es zum Endspurt der Strecke! Und dann endlich, die gute alte kurze
Einfahrt. Ein noch größeres Willkommensschild hing an unserer Eingangstüre. Was
mich völlig durcheinander brach war, dass einfach alles gleich aussah. Ich weis
nicht was ich erwartet hatte, aber irgendwie etwas anderes. Das einzige, das
sich verändert hatte, war mein Zimmer. Ich durfte, wie versprochen, in lauter
kleine Smiley’s schauen. Hunderte Post-it’s befanden sich an meinen Wänden. Nicht
nur dass, auch ein neuer Fernseher und Teppich befanden sich in meinem Zimmer.
Alle meine Regale waren modern mit meinen Schuhen geschmückt. Den ersten Besuch
bekam ich schon an meinem ersten Abend obwohl ich noch keine Willkommensfeier
hatte. Jedes Mal, wenn jemand über die Terasse kam, flossen Tränen. Endlich war
ich wieder daheim. Ein großes Abenteuer nahm sein Ende!
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